Beschreibung
Ein Aktionskünstler lässt sich als lebender Klöppel zwischen zwei Blechplatten fast zu Tode schlagen. Bis zur Erschöpfung muss Gaby ihre Wohnungstüre kontrollieren, ob sie wirklich richtig abgeschlossen hat, ob das Licht aus ist, das Bügeleisen aus der Steckdose gezogen oder der Gasherd auch tatsächlich abgestellt ist. Eine ehemalige Psychotikerin malt sich ihre Angst von der Seele. In hilfloser Panik verlässt Laura seit Monaten nicht mehr ihre Wohnung.
So unvergleichbar die assoziativ montierten Lebensgeschichten dieser Menschen auch sind, so sehr gleichen sie sich in ihren oft geheim gehaltenen Angstgeschichten, Angstursachen und den Wegen ihrer Bewältigung. Ehrlich, vertrauensvoll und ohne Augenbalken erzählen die Protagonisten über ihre tiefsten Gefühle und Angstzustände wie Schwindel und Panik, Waschzwang oder psychotischen Verfolgungswahn. Aber es geht auch um so alltägliche Ängste, wie sich eine eigene Meinung zuzutrauen oder um den Mut, mal „egoistisch“ an sich zu denken.
Diese so schmerzvollen Wege zur individuellen Erlösung sind filmisch eingebettet in ein buntes Feld von kollektiven Erlösungsversuchen. Vom Helden im Märchen bis zum waghalsigen Brückenspringer. Vom blutrünstigen Horrorvideokonsum bis zum sterilen Golf-Krieg. Der Bogen spannt sich von der Angst vor der Lust bis zur Angstlust. Ohne ein Wort Kommentar entsteht so ein berührender und in der Grundhaltung optimistischer Film, der die Angst auch als guten Freund zeigt und als Wegweiser zu den verborgenen und unterdrückten Teilen, die zu unserem Selbst gehören.
Der Film ist eine Suche nach dem in der Angst verborgenen Schlüssel zum „TOR ZUR FREIHEIT“.