Spaltprozesse – 1. Teil unserer Atomkraft-Trilogie

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Seit Bekanntwerden des Endstandorts der Wiederaufbearbeitungsanlage und den atompolitischen Absichten vollziehen sich Spaltprozesse unter den Bewohnern. Menschen äußern ihre ohnmächtige und kämpferische Wut Auge in Auge mit bewaffneten, schildbewehrten Polizisten inmitten von bürgerkriegsähnlichen Gefechten.

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Beschreibung

Spaltprozesse kennzeichnen das Leben in der Oberpfalz; Spaltprozesse vollziehen sich unter den Menschen in der ländlichen Region um die geplante Wiederaufarbeitungsanlage (WAA): Seit Bekanntwerden des endgültigen Standorts der WAA am 4. Februar 1985 haben viele Oberpfälzer ihre gewohnten Bahnen verlassen.

Der Film eröffnet einen tiefen Einblick in landschaftliche, ökologische Zerstörung, schildert die mit dem Bau einer WAA verknüpften atompolitischen Absichten, verdeutlicht die Gefährdung der Bevölkerung durch radioaktive Schadstoffemissionen. Dabei stehen die bedrohten Menschen der Region in ihren persönlichen und politischen Veränderungsprozessen eindeutig im Vordergrund.

Ehemals staatsgläubige Bürger wandeln sich in zaghafte Radikale. Beamtinnen, Hausfrauen und Mütter zeigen ein politisches und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein, das über ihre anfängliche reine Empörung weit hinausreicht. Männer in lokaler Honoratiorenstellung scheuen weder offene Worte noch aktive Solidarität mit »Chaoten« bei CS-Gaseinsätzen am Bauzaun. Menschen äußern ihre ohnmächtige und kämpferische Wut bei sich zu Hause wie auch Auge in Auge mit bewaffneten, schildbewehrten Polizisten inmitten von bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen.

2. Teil der Atomkrafttrilogie: Restrisiko oder die Arroganz der Macht

3. Teil der Atomkrafttrilogie: Das achte Gebot

 

Spaltprozesse dokumentiert überzeugend mit eindrucksvollen Bildern den Prozess des Umdenkens und den Widerstand der oberpfälzischen Bevölkerung gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf. (…) Der Film weckt zugleich die Hoffnung, dass die Menschen politisch handeln mögen: gegen Umweltverschmutzung und die sogenannte friedliche Nuklearwirtschaft.“ (epd Film 1987)

 

„Bertram Verhaag und Claus Strigel haben keine Chronik des Widerstands gegen die Wiederaufbereitungsanlage abgeliefert, sondern sich, um so eindrucksvoller, ans Atmosphärische gehalten.“ (Communale 1987)

„In überzeugender Gestaltung erschließt der Film dem Zuschauer herausfordernde Informationen zur Auseinandersetzung um die WAA Wackersdorf. Differenziert stellt der Film individuelle Bewusstseinsprozesse dar und eröffnet so einen emotionalen Zugang zum existentiellen Kampf einer ganzen Region.“ (Jury der AG der Filmjournalisten 1987)

Ausgezeichnet mit 11 internationalen Preisen:

Dokumentarfilmpreis der Stadt München 1987 — Film des Monats, Jury der Evangelischen Filmarbeit 1987 — Medienpädagogischer Preis der Gesellschaft für Kommunikationskultur 1987 — Beste journalistische Leistung, Ökomedia 1987 — Förderpreis der Stadt Freiburg 1987 — Förderpreis, Internationaler Jugendfilmtest 1987 — Preis der Deutschen Filmkritik, Jury der AG der Filmjournalisten, Duisburger Filmwoche 1987 — Silberne Taube, Leipziger Dokumentarfilmwoche 1987 — Summa cum Laude, Goldmedaille, Medicinale International Parma 1987 — Deutscher Jugend-Video-Preis 1987– Bester Dokumentarfilm, Leserjury epd-Film 1987

Zusätzliche Informationen

ISBN

978-3-935573-64-1

Jahr

1986

Sprachen

deutsch

Länge

91