Beschreibung
Nach Spaltprozesse und Restrisiko ist Das achte Gebot der dritte Dokumentarfilm der Autoren Bertram Verhaag und Claus Strigel zur Atom-Thematik.
Nicht um den technischen Aspekt des Für und Wider geht es, nicht um Graphitreaktoren oder schnelle Brüter, nicht um die Auswirkungen der Strahlung. Es geht im ganzen Film nur um eines: um Umgangsformen. Der Film kreist um die Methoden der Atom-Herren, demonstriert das Vokabular der Betreiber, die Sprach-Werkzeuge der Kraftwerksdirektoren, die Worthülsen der Öffentlichkeitsreferenten und die Lügen der Politiker.
Der Film belegt mit Dokumenten, dass Millionen Menschen in allen Atom-Staaten über fünf Jahrzehnte den immer gleichen Täuschungsmanövern unterzogen wurden und werden. Er umfasst die Zeitspanne von Otto Hahn bis hin zu Veba-Chef Bennigsen-Foerder, vom ersten Versuchsreaktor bis zur doch nicht gebauten Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf, von den Atomversuchen in Nevada bis zum Super-GAU in der Ukraine.
Das achte Gebot lässt keinen Zweifel: Die Atomgeschichte ist eine Geschichte von Lug und Trug. Und Gewalt.
1. Teil der Atomkrafttrilogie: Spaltprozesse
2. Teil der Atomkrafttrilogie: Restrisiko oder die Arroganz der Macht
„Mit Filmdokumenten aus fast fünf Jahrzehnten belegt der Film, dass die Nutzung der Atomkraft – und zwar sowohl die kriegerische als auch die sogenannte friedliche – nur durch ständig wiederholte Täuschungen ganzer Bevölkerungsmehrheiten gesellschaftlich akzeptabel gemacht werden konnte. (…) Ein Film über den moralischen Bankrott einer Schlüsselindustrie unserer Zeit.“ (BBU, 1992)
„Es ist ein Leitmotiv des Films, dass sich die Menschen wehren können, dass sie es nach unserem Demokratieverständnis auch sollten. (…) Nicht nur der fertige Film, auch die Produktionsmethoden lassen erkennen, dass die Filmemacher auf maximale Unabhängigkeit setzten, eine Öffentlichkeit anstreben, in die mehr als bisher kritische Meinungen einfließen können.“ (Frankfurter Rundschau, 1992)
„…es bedarf immer wieder des Bewusstseins engagierter Filmemacher, diesem Lug und Trug in Form einer clever gestalteten Dokumentation den Spiegel vorzuhalten, selbstgefällige Macht-Äußerungen mittels Schnitttechniken in ihre Schranken zu weisen.“ (Journal Frankfurt, 1993)
Ausgezeichnet mit 3 Preisen:
Preis für die Beste Journalistische Leistung, Ökomedia 1991 — Prädikat wertvoll, Filmbewertungsstelle Wiesbaden 1991 — Preis vom Verband der russischen Filmemacher, Moskauer Umweltfilmfestival 1993